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Das Boreout-Syndrom: Wenn Langeweile am Arbeitsplatz gefährlich wird

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Jeder der schon einmal Arbeit verrichtet hat – egal welcher Art – weiß: Arbeit kann von Zeit zu Zeit recht anstrengend sein und – obwohl es aktuell ein Privileg ist einen Job zu haben, bedeutet das nicht, dass Arbeit keine Probleme mit sich bringen kann. In den letzten Jahrzehnten hat die Akzeptanz psychischer Störungen, die durch die Arbeit und den Arbeitsplatz verursacht werden, deutlich zugenommen. Viele Symptome, die früher nicht berücksichtigt wurden, sind heute Teil anerkannter psychischer Störungen, die behandelt werden. 

Bereits in den 70er Jahren verwendete Herbert Freudenberger in einer psychologiebezogenen Zeitschrift den Begriff “Burnout” im Zusammenhang mit überlasteten Mitarbeitern und heute, fast 50 Jahre später, hat oder kennt jeder zweite jemanden, der am Burnout-Syndrom leidet, was es zur häufigsten arbeitsbedingten psychischen Störung macht. 

Seit einigen Jahren wird allerdings auch das Gegenteil von ständiger Überforderung zu einem Problem.

Wo viele, insbesondere die Millennials, sich an ihrem Arbeitsplatz überlastet und gestresst fühlten, kämpft die jüngste Generation, Generation Z, mit zu wenig (anspruchsvoller) Arbeit und einer zu flachen Lernkurve.

Boreout Symptome: Daran erkennst Du, dass Du gefährdet bist

Die Symptome des Boreout- und des Burnout-Syndroms sind sich sehr ähnlich. In den meisten Fällen verursachen die psychischen Boreout Symptome im fortschreitenden Krankheitsverlauf auch körperliche Probleme und führen so zu einer allgemeinen Verschlechterung des Gesundheitszustandes der betroffenen Person.

Psychologische Boreout Symptome

Die Psyche der Betroffenen, die unter dem Boreout-Syndrom leiden, trifft es in den meisten Fällen am härtesten. Die Betroffenen fühlen sich angespannt, gereizt, sind oftmals zynisch und neigen zu plötzlichen Wutausbrüchen.

All diese kontraproduktiven Gefühle führen zu einer insgesamt negativen Lebenseinstellung und die meisten Menschen reagieren darauf, indem sie sich von ihrer Umwelt lösen und sich emotional isolieren. Mit fortschreitender Zeit und aufgrund des Mangels an sozialer Interaktion fühlt sich die Mehrheit der Patienten nach einiger Zeit lethargisch, apathisch und oft ängstlich. Infolgedessen entwickelt sich eine Depression, die dann folglich weitere psychische und physische Symptome verursacht.

Physische Boreout-Symptome 

Die körperlichen Symptome variieren stark zwischen den Betroffenen. Die häufigsten Symptome sind Kopfschmerzen, Schwindel und Schlafstörungen. Darüber hinaus führen viele psychische Störungen auch zu einer Schwächung des Immunsystems, wodurch die Menschen anfälliger für Infektionen werden. Da viele Menschen psychische Gründe nicht als Ursache für ein körperliches Problem ansehen, werden zum Beispiel ständige Erkältungen oft abgetan, obwohl diese tatsächlich ein sehr häufiges Zeichen für psychische Störungen im Anfangsstadion sind.

Was verursacht einen Boreout

Die meisten Menschen würden wahrscheinlich über den Gedanken, sich über nicht genügend Arbeit zu beschweren, schmunzeln. Aber stell Dir folgendes Szenario vor:

Du hast vor einer Stunde mit der Arbeit begonnen und bist bereits mit all Deinen Aufgaben für den Tag fertig – es war nicht wirklich anspruchsvoll und Du hast auch nicht wirklich etwas gelernt. Jetzt scrollst Du durch die sozialen Medien und jeder scheint etwas interessanteres zu tun zu haben als Du. Es sind noch sieben Stunden, bis Du nach Hause gehen kannst und auch was private Angelegenheiten angeht hast du schon alles erledigt. Das einzige was Du jetzt noch tun kannst ist die restliche Zeit aussitzen. Stell Dir nun hunderte solcher Arbeitstage hintereinander vor – Boreout scheint plötzlich sehr realistisch zu sein, nicht wahr? 

Das Boreout-Syndrom kann – abgesehen von extremer Langeweile – durch alles verursacht werden, was zu einem Ungleichgewicht zwischen den eigenen Erwartungen eines Mitarbeiters an seine Arbeit und den tatsächlichen Anforderungen führt. Das bedeutet, dass Betroffene zwar tatsächlich genug Aufgaben haben können um ihren Tag auszufüllen, allerdings sind sie dabei so unzureichend gefordert, dass sie sich ständig langweilen, frustriert und unzufrieden sind. Andere Gründe für einen Boreout sind unter anderem: 

  • ein vom Arbeitnehmer empfundener Mangel an Sinnhaftigkeit der Arbeit
  • ein Mangel an intellektueller Herausforderung
  • mangelnde Aussicht auf Fortschritt 

Wie kann man den Boreout verhindern

Da das Boreout- und das Burnout-Syndrom psychologische Störungen sind, ähneln sich ihre präventiven Maßnahmen in vielerlei Hinsicht. 

Als Arbeitnehmer bist Du verpflichtet Deinem Arbeitgeber mitzuteilen, wenn Du mit Deiner Position nicht zufrieden bist. Arbeitgeber können kein Problem lösen, wenn man ihnen nicht mitteilt, dass es überhaupt eines gibt. Ein ausgewogenes Privatleben trägt auch dazu bei, die Einstellung gegenüber der Arbeit zu verbessern. Dies ist zwar keine langfristige Lösung, aber wenn man außerhalb der Arbeit mit sich selbst zufrieden ist, ist es viel schwieriger, sich von Problemen bei der Arbeit unterkriegen zu lassen.

Obwohl die Arbeitnehmer dafür verantwortlich sind, Probleme zu kommunizieren, ist es die Pflicht des Arbeitgebers, diese im Vorfeld zu verhindern. Ein gesunder Arbeitsplatz ist der Schlüssel, um die Zufriedenheit der Arbeitnehmer zu gewährleisten und die Entwicklung psychologischer Störungen zu verhindern.

Ein akademischer Bericht der WHO schlägt vor, dass Unternehmen einen dreigleisigen Ansatz verfolgen sollten, um eine gesunde Arbeitsumgebung zu gewährleisten: 

  • Schutz der psychischen Gesundheit durch Verringerung arbeitsbedingter Risikofaktoren 
  • Förderung der psychischen Gesundheit durch Wertschätzung der positiven Aspekte der Arbeit und der Stärken der Mitarbeiter 
  • Ansprechen psychischer Gesundheitsprobleme unabhängig von deren Ursache 

Was bedeutet es nun, die psychische Gesundheit zu schützen und zu fördern: Dies kann zum Beispiel einfach bedeuten, die Mitarbeiter über verfügbare Unterstützung zu informieren und deren Arbeit regelmäßig im Zuge von Feedbackgesprächen anzuerkennen. Die Einbeziehung der Mitarbeiter in die Entscheidungsfindung sowie die Vermittlung eines Gefühls von Kontrolle und Beteiligung erhöht auch das Engagement der Mitarbeiter. Viele Unternehmen haben bereits angefangen Workshops zum Thema Stressmanagement durchzuführen oder Programme zur beruflichen Entwicklung anzubieten. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in jedem Fall in der Einbeziehung von Interessengruppen und Mitarbeitern auf allen Ebenen, sowie in der Durchsetzung einer ehrlichen und offenen Kommunikationskultur, die es den Mitarbeitern ermöglicht, ihre Gefühle offen anzusprechen.

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