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Die Tücken des Gender Washing – Vielfalt richtig umsetzen

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Immer mehr Unternehmen sind bestrebt, Diversity Strategien zu entwickeln, die ihre Belegschaft widerspiegeln. Doch wie stellen Sie eine ausgewogene Strategie sicher, die allen gerecht wird und was ist Gender Washing?

Vielfalt und Nachhaltigkeit spielen für die Fachkräfte von heute eine große Rolle. Die Suche nach Talenten hat sich weiterentwickelt, da Unternehmen sich nicht mehr nur auf die Gewinnung, sondern auch auf die Bindung von Talenten konzentrieren müssen, um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben. Unternehmen haben die Aufgabe, ein vielfältiges und integratives Umfeld zu schaffen, das die verändernde Dynamik ihrer Belegschaft widerspiegelt.

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Zunehmende Diversität

Nach Angaben des U.S. Bureau of Labor Statistics wird die Belegschaft in den nächsten sechs Jahren in fast jeder demografischen Kategorie vielfältiger werden.

Diversity beschreibt den Umgang mit Unterschieden und Gemeinsamkeiten innerhalb eines Unternehmens, aber auch innerhalb unserer Gesellschaft. Beispiele sind kulturelle, geschlechtsspezifische und soziale Unterschiede. Darüber hinaus beschäftigt Diversity sich damit, das Potenzial dieser Unterschiede zu nutzen und die Einzigartigkeit der Menschen zu schätzen.

Eine hohe Diversität kann verschiedene Aspekte, wie Employer Branding, Produktivität und Umsatz verbessern. Eine Forschung hat gezeigt, dass Vielfalt auch Innovationen vorantreibt, indem sie von homogenem Denken abweicht und einzigartige Perspektiven und Ansätze in die Strategie einbringt, was wiederum Unternehmen hilft, eine bessere Beziehung zu ihren Mitarbeitern sowie zu aktuellen und potenziellen Kunden aufzubauen. Dies ist eines der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zwischen Unternehmen, denen es gelungen ist, Marktanteile zu erobern und zu halten, und ihren Konkurrenten.

 

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Seien Sie einen Schritt voraus

Statistiken zeigen, dass Unternehmen mit einer überdurchschnittlichen Geschlechtervielfalt und einem überdurchschnittlichen Mitarbeiterengagement Unternehmen mit einer unterdurchschnittlichen Vielfalt und einem unterdurchschnittlichen Engagement um 46 % bis 58 % hinsichtlich Ihrer Leistung übertreffen. (Fast Company)

Vorteile der Diversity

Diversity ist heutzutage wettbewerbsentscheidend. Laute einer Studie von Deloitte haben diverse Unternehmen einen 2,3-mal höheren Cashflow pro Mitarbeiter als vergleichbare nicht-diverse Unternehmen. Im Allgemeinen sind Entscheidungen und Aktionen meist durchdachter und ausgewogener. Das Produkt erreicht eine größere Zielgruppe wenn diverse Personen an einem Projekt arbeiten und Ihre Meinung dazu abgeben. Vielfalt im Unternehmen stärkt auch das Employer Branding und zieht Talente an, da sich diverse Zielgruppen besser mit dem Unternehmen identifizieren können, wenn sich Talente jeder Hautfarbe, jedes Geschlechts und jeder Sexualität frei entfalten können.

Die Bedeutung von Diversity-Strategien hat zugenommen, da die Stakeholder diesem Thema mehr Aufmerksamkeit schenken. Die Gründe hierfür sind zum einen der demografische Wandel in unserer Gesellschaft und die vermehrte Suche nach internationalen Talenten aufgrund des Fachkräftemangels. Unternehmen versuchen Top-Talente anzuziehen, welche sich mit dem Unternehmen identifizieren, das Engagement erhöhen und dem Unternehmen helfen, sich auf einem ständig wachsenden globalen Markt zu behaupten. Da die Globalisierung unsere Kulturen zu einem "glokalen" Ansatz für die Welt verändert, ist es wichtig, Kunden und Stakeholdern zu zeigen, dass ihre Unternehmen auch die Menschen repräsentieren, für die Sie produzieren. Der demografische Wandel und die Suche nach

Dieser Artikel ist eine Erweiterung unseres Diversity-Blogs, in dem wir auf branchenspezifische Themen näher eingehen.

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Unsere Fähigkeit, Einheit in der Vielfalt zu erreichen, wird die Schönheit und der Test unserer Zivilisation sein.

~ Mahatma Gandhi

Gender Washing – Diversity ist kein Fall für die Marketing Abteilung

Gender-Washing beschreibt Aktivitäten zur Gleichstellung der Geschlechter, die eher von wirtschaftlichen als von ethischen Motiven getragen werden und auf dem Wunsch beruhen, den Ruf eines Unternehmens zu verbessern. 

Die Globalisierung hat es den Unternehmen ermöglicht, ihre Belegschaft zu diversifizieren. Manche tun dies allerdings nicht freiwillig, sondern als Notwendigkeit, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Deutsche Unternehmen haben immer noch ein Umsetzungsproblem, wenn es um das Thema Diversity geht. Laut einer Umfrage der Charta der Vielfalt sahen 60 % der befragten Unternehmen keinen Handlungsbedarf in Bezug auf sexuelle Orientierung und Identität. Es stellt sich die Frage: Warum Unternehmen der Meinung sind nicht handeln zu müssen? Sind Unternehmen wirklich überzeugt davon schon Divers aufgestellt zu sein und warum versagen gewisse Unternehmen in der Umsetzung von Diversität?

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Verunsicherte Manager

Laut einer Studie fühlen sich nur 47 % der Führungskräfte bereit, mit ihren Mitarbeitern über Ihre ethnische Herkunft zu sprechen.

Hier finden Sie einen Leitfaden, wie Sie mit Ihren Mitarbeitern über das Thema ethnische Herkunft sprechen können.

Probleme, warum Unternehmen auf Diversity-Strategien verzichten, können z. B. mangelnde Schulung, zu viele Meinungen, schlechte Kommunikation und natürlich ein veraltetes Managementteam sein.

Die gläserne Decke – ein unsichtbares Problem

Mit der gläsernen Decke werden unsichtbare systematische Barrieren bezeichnet, die Frauen daran hindern, Führungspositionen zu erreichen.

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Blinde Bewerbungen

Eine Studie hat ergeben, dass Blindbewerbungen die Einstellungschancen von Frauen um bis zu 46 Prozent erhöhen, was ein Indiz für die Existenz einer gläsernen Decke ist.

Die Decke ist aus Glas, weil diese Barrieren für Frauen vorhanden sind, aber diese für die Gesellschaft nicht sichtbar sind bzw. ignoriert werden. Was aber, wenn Unternehmen nur so tun, als ob sie andere Zielgruppen erreichen wollten, oder wenn sie versuchen, ihr Image zu verbessern? Im nächsten Abschnitt haben wir einige Beispiele für Sie, wie dies in der Praxis aussehen könnte.

Gender Washing in der Praxis

Aber wie sieht Gender-Washing in der Praxis aus und wie kann man es erkennen?

Gender-Washing kann in vielen Formen und Variationen auftreten. Einige Beispiele finden sich im Bereich der selektiven Offenlegung von Unternehmensstatistiken. Unternehmen werben mit einer hohen Frauenquote im Management, lassen aber unbequeme Informationen und Zahlen weg. Ein berühmtes Beispiel ist Norvatis, das in Frauenzeitschriften mit seinem Engagement für Frauen am Arbeitsplatz wirbt, gleichzeitig aber einen der bedeutendsten Fälle von geschlechtsspezifischer Entgelt-, Beförderungs- und Schwangerschafts Diskriminierung verlor, der jemals vor Gericht verhandelt wurde. Die Ausnutzung dieser Stereotypen ist Teil einer antiquierten Politik.

Das Ausnutzen von Stereotypen – spielt eine Rolle beim Gender-Washing. Die US-amerikanische Kette Hooters beispielsweise hat ihre gesamte Marke auf Kellnerinnen mit üppigen Brüsten und knapper Kleidung aufgebaut. Im Firmenlogo sind die beiden O's durch die Augen einer Eule ersetzt, die Brüste symbolisieren. Aber einmal im Jahr – zum Brustkrebsmonat – werden die Augen durch rosa Schleifen ersetzt. Hooters ist dafür bekannt, Frauen zu objektivieren und so erscheinen diese Kampagnen mehr als widersprüchlich. Solche Werbemaßnahmen können potenzielle Mitarbeiter und Bewerber abschrecken, da die neue Generatione durch die Globalisierung mehr mit Diversity in Berührung kommt und diese Werte lebt. 

Gender-Washing kann in Unternehmen auf Dauer viel Schaden anrichten, denn spätestens wenn neue Mitarbeiter anfangen, fällt auf, dass das Unternehmen intern nicht so vielfältig ist, wie es nach außen erscheint. Über Plattformen wie Glassdoor und Kununu ist es auch möglich, den Arbeitgeber schlecht zu bewerten und damit das Employer Branding langfristig zu schädigen. Negative Berichte, die in sozialen Netzwerken wie LinkedIn geteilt werden, können sich wie ein Lauffeuer verbreiten. Dies könnte wichtige Kunden abschrecken und dazu führen, dass sich potenzielle Bewerber nicht mehr für das Unternehmen interessieren.

Diversity ist keine einmalige Maßnahme, sondern ein laufender Prozess, der immer wieder optimiert werden kann und muss. Unternehmen müssen Vielfalt vorleben, um Vorteile zu erhalten und langfristig erfolgreich zu sein.

Ein vielfältiges Recruiting 

Laut einer Studie der Charta der Vielfalt haben 2/3 der Unternehmen in Deutschland bislang noch keine Maßnahmen im Diversity Management umgesetzt und auch für die Zukunft planen nur 19 Prozent konkrete Maßnahmen.

Wir sind der Meinung, dass es wichtig ist, Unternehmen bei der Implementierung eines Diversity Recruiting Prozesses zu unterstützen, der ihnen hilft, die ersten Schritte in Richtung einer Vielfältigen Arbeitsumgebung zu gehen.

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Diversitäts Kriterien als Maßstab

Laut einer Umfrage gehören Diversity-Kriterien bei der Auswahl von Bewerbern zu den Top-3-Maßnahmen, die Unternehmen in Zukunft angehen wollen.

Vorurteile sind ein Laster der menschlichen Evolution, Schubladendenken ist oft hinderlich und verwehrt einem in der heutigen Welt der Globalisierung Chancen. 

Wir müssen uns vor Augen halten, dass wir als Kollektiv einen großen Schritt nach vorne gemacht haben, aber es liegt noch ein langer Weg vor uns. Vielfalt ist ein fortlaufender Prozess, der ständig neu bewertet und verbessert werden muss, um der sich verändernden Dynamik der globalen Welt gerecht zu werden. Es ist wichtig, die Vielfalt und die Fallstricke des Gender Washings zu verstehen und gleichzeitig die Absichten der Unternehmen und die erhofften Vorteile zu hinterfragen.

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Wie weitere Maßnahmen aussehen könnten, erfahren Sie in unserem Blog zum Thema Diversity Management - Aktives Engagement für Vielfalt, Fairness und Inklusion.

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